Wie hatte Sportreporter-Legende Werner Hansch vor genau fünf Jahren resümiert, als er in Zachow das Fußballspiel einer deutschen Auswahl gegen Reiter aus den acht Gastländern augenzwinkernd kommentierte: „Ein beschämendes Ergebnis!“ Seinerzeit war Team Germany mit 1:14 Toren untergegangen; vom leidenschaftlich dribbelnden Karly Zingsheim angeführt, gab’s diesmal „nur“ ein 0:1. Eine irre Gaudi!

Der Gæðinga-Fünfgang läuft bei schönster Sommersonne, und nach 40{62b74a4937bd97ceb6a9bb1c5e86035d7335e18c1002eb26cf5a41b5fd5d28ec} liegt vor großer Kulisse der Favorit Fláki frá Blesastöðum unter Þórður Þorgeirsson in Führung. Sehr schön und mit viel Fluss im Tölt, dafür mit etwas weniger Power im Pass als letzte Woche in Aegidienberg, insgesamt aber eine weitere sehr schicke Darbietung. Fylkir & Hnot vom Kranichtal liegen mit Frauke Schenzel auf Rang 2 und 3.

Ein fantastischer und buchstäblich bis zur letzten Sekunde spannender Speedpass ist am Abend über die Zachower Bühne gegangen. Der allerletzte von insgesamt 54 Läufen bescherte Toti Arnarson auf seiner Spíra från Lars-Eriks mit 7,73sec den Sieg vor Þorvaldur Árnason (7,77), Marie Lange-Fuchs (8,00), Jan Griffel (8,02) und Siggi Sig (8,03) bescherte. Cooles Finish – morgen um 10 geht’s weiter!

Nach dem starken B-Flokkur mit schicken Pferden à la Fjarki frá Breiðholti haben Sys Pilegaard und ihr treuer Óskar frá Akureyri am Mittag ’nen weiteren sehr guten Auftritt hingelegt: auch in der Töltprüfung T4 gelang dem Duo aus DK eine souveräne mit 7,20 Punkten belohnte Leistung. Ebenfalls glänzend dabei: die Schweizerin Ladina Sigurbjörnsson-Foppa mit ihrem tollen Tór frá Auðsholtshjáleigu.

Einen sonnigen und reiterlich rasanten Vormittag erleben Zuschauer und Gäste heute auf dem Land- und Forstgut Zachow. Das Gæðingakeppni hat begonnen, und zunächst sind hier die Viergänger gefragt. Nach der Hälfte des Feldes liegt der von Sys Pilegaard gerittene und mit 8,55 Punkten bewertete Óskar frá Akureyri mit 0,01 Punkten Vorsprung vor Maxi frá Blesastöðum (Flósi Ólafsson) auf Rang 1.

Nach der FIZO-Prüfung läuft nun das sportliche Geschehen beim Passchampionat in Zachow, und die erste Entscheidung gab’s am Abend in der Passprüfung. Marie Lange-Fuchs und Omi från Stav konnten die Juroren inkl. Sigurbjörn Bárðarson und Sigurður Ævarsson mit tollem Ritt zu einer Vergabe von 8,13 begeistern. Damit siegte die Kielerin vor dem Herren-Duo aus Jan-Philipp Griffel und Þorvaldur Árnason.

Noch regnet es heute früh am Tollensesee in Strömen, aber bis 10 Uhr, wenn Durchgang 2 der hiesigen Überprüfung der FIZO-Reiteigenschaften beginnt, möge Petrus bitte den Wasserhahn zudrehen … die Stimmung ist jedenfalls unverändert gut, und nach dem allgemeinen Eindruck am Frühstücks-Büffet zu urteilen, dürfte die Islandpferdegemeinde rundherum gut gestärkt in den zweiten Turniertag starten.

Die Temperaturen sind seit der wunderschön wärmenden Mittagssonne zwar inzwischen wieder ihre Quecksilbersäule herabmarschiert, die schönen Ritte tragen dann wiederum ihrerseits zur freudigen Erwärmung bei. Besonders Dreki vom Wotanshof als Fünfgänger mit fantastischem 9er Langstreckenpass und der elegante Viergänger Pjakkur frá Árbæ konnten die Herzen von Richtern und Publikum zu Beginn erfreuen.

Auf dem Land- und Forstgut Zachow ist die Materialprüfung nach internationalem FIZO-Reglement in vollem Gange, und kurz vor der Mittagszeit haben Marlise Grimm, Jens Füchtenschnieder und ihr isländischer Kollege Guðlaugur Antonsson bereits alle Pferde vermessen und die ersten zehn hinsichtlich ihres Exterieurs beurteilt. Am Nachmittag stehen ab 15.30 die Reiteigenschaften auf dem Programm.

Flatternde Fahnen, Sonnenschein-Regenbogen-Mix, Ostsee-Brise und bei allem sportlichen Ehrgeiz eine ganz entspannte Atmosphäre zum Saisonausklang: das ist Zachow, traditioneller Austragungsort des Internationalen Passchampionats. Das „Who is Who“ der Szene von DE über DK, NO, SE und IS gibt sich hier auf der wunderschönen Weber-Anlage die Klinke in die Hand, bevor’s in die verdiente Pause geht.