8 Grad (immerhin über null) und nieseliges Dauergetröpfel – das waren keine Spitzenbedingungen für den zweiten Durchgang bei den Hengsten in der Zuchtprüfung auf dem Landsmót. Und dennoch: vor großer Kulisse absolvierten die vierbeinigen Helden des Landes tapfer ihre letzten sechs Seiten auf der Passbahn. Gold ging an Arion frá Eystra-Fróðholti, Kolskeggur frá Kjarnholtum und Ölnir frá Akranesi.

In ihrer Papierform scheint die Landsmót-Prüfung der Kinderklasse (Trab oder Tölt im beliebigen Tempo plus zwei Seiten Galopp) deutlich weniger anspruchsvoll als eine heimische V6, und dennoch ist sie vor Ort nicht wenig beeindruckend. Diesem “fröhlichen Vorwärts” zuzuschauen, ist einfach riesig. Glódís Rún Sigurðardóttir und Kamban frá Húsavík (9,16) gewannen heute ihr drittes Landsmót in Folge.

Vor großer Kulisse ging am Abend der Vorschlusstag beim Landsmót in Hella zu Ende. Gústaf Ásgeir Hinriksson und Ás frá Skriðulandi hatten zuvor im Gæðingakeppni der Junioren stark vorgelegt, den nächsten Titel erritten Árni Björn Pálsson und Stormur frá Herríðarhóli im Töltpreis mit einer Endnote von 9,39. Im A-Flokkur gewann Spuni frá Vesturkoti (9,30) das Duell mit Trymbill frá Stóra-Ási (9,19).

Gänsehaut pur und ein wunderschönes Gefühl von Eintracht und Gemeinschaft – das gab’s am Abend auf der Eröffnungsfeier beim Landsmót. In der prall gefüllten Arena von Gaddstaðaflatir feierten mehrere tausend Gäste die besten Pferde und Reiter des Landes. Anschließend gab’s die Entscheidung bei den 7-jährigen und älteren Stuten: Gold für Kolka frá Hákoti und 10 für Pass bei Brigða frá Brautarholti.

Sonne und Regen halten sich heute beim Landsmót die Waage. Fragt man die eingefleischten Fans, werden sie aber gewiss eher den Sonnenschein in Erinnerung behalten. Das liegt nicht zuletzt an den vielen wunderbaren Pferden, die heute ihren zweiten FIZO-Durchgang absolviert haben. Álfhildur frá Syðri-Gegnishólum (s.o.) erhielt unter Olil Amble nach der 10 im Tölt nun auch noch die 10 für Spirit.

9,5 für Tölt, Spirit und Pass holte sich Arion frá Eystra-Fróðholti gleich als erstes Pferd heute früh um 8. Dann der Schock für alle Ómur-Fans: der zweifache LM-Champion hat seine Teilnahme am Zwischenfinale gestrichen. Eine Vorsichtsmaßnahme, wie Hinrik Bragason betont. Sein Pferd hatte nach der VE einen kleinen Kratzer am Ellenbogen, der Vet-Check war OK, dennoch wolle man kein Risiko eingehen.

Zehnkommanull im Pass gab’s jetzt gerade für Krókur frá Ytra-Dalsgerði unter Þórður Þorgeirsson. Krókur ist ein Sohn des Gári frá Auðsholtshjáleigu aus der Zucht von Kristinn Hugason. Nach Þingey frá Torfunesi & Krókus frá Dalbæ hat damit bereits das dritte Pferd auf diesem Landsmót die Höchstnote für seine Darbietung der fünften Gangart erhalten. Wir blicken nun auf’s Zwischenfinale im A-Flokkur.

Das war ein Abschluss nach Maß am frühen Abend auf der Bahn von Hella, als die schnellsten Pass-Renner des Landes sich abermals über 250 und 150 Meter begegneten. Bjarni Bjarnason und Hera frá Þóroddsstöðum unterboten in der P1 den aktuellen Weltrekord um acht Hundertstel (21,76), Gold über die Kurzstrecke holte Teitur Árnason auf Tumi frá Borgarhóli mit dem neuen IS-Rekord in 13,77 Sekunden. Wow!

Konsert frá Hofi hat Richter und Publikum zum Abschluss des ersten Durchgangs der Zuchtprüfung begeistert. Der erst vier Jahre junge Sohn des Ómur frá Kvistum töltete mit sehr guter Form, Ausdruck und allerbestem Takt zur Höchstnote von 10,0. Nach dem Klick findet Ihr die besten fünf Pferde aller acht Altersklassen, bevor schon am Abend Durchgang 2 beginnt. Wer holt die begehrten Landsmót-Titel?

In der Abendsonne von Hella läuft der Töltpreis auf Hochtouren, und die beste Paarung nach der ersten Hälfte waren Árni Björn Pálsson & Stormur frá Herríðarhóli. Dieses bewährte Duo (gemeinsam gewannen sie bereits zweimal den Titel des T1-Islandmeisters) holte sich 8,80 Punkte. Die Ränge 2 und 3 halten zwischenzeitlich Siggi Matt auf Andri frá Vatnsleysu und Siggi Sig mit Dreyri frá Hjaltastöðum.

So ein Mist … nachdem der heftige Sturm am Abend seine Puste-Power grundsätzlich reduziert hatte, fanden es die Wolken über Hella leider angebracht, sich über dem Landsmót-Gelände auch weiterhin kräftig auszuregnen. Die Turnierleitung war angesichts des inzwischen verheerenden Zustandes der Bahnen gezwungen, sowohl Zucht wie auch Gæðingakeppni zunächst komplett bis 13 Uhr Ortszeit auszusetzen.

Wollen wir an dieser Stelle vom regendurchtränkten Landsmót-Gelände in Hella zurückblicken auf das sonnige ISICUP-Event im dänischen Hedeland vor etwas mehr als einer Woche. isibless hatte tatsächlich noch reichlich Videodaten im Gepäck … und für irgendetwas muss eine unfreiwillige Regenpause auf Island ja auch mal gut sein. Viel Freude nun also mit den Highlights vom Finalsonntag beim ISICUP.